Die letzten Tage verbrachten wir auf den Bahamas auf den Berry Islands, bevor wir nach Florida segelten.
Schweren Herzens haben wir die paradiesischen Inseln der Exumas verlassen und sind nach Nassau gesegelt. Aber wir haben noch über 450 Meilen (fast 900 km) zurück zulegen, bevor wir in unserem Sommerquartier in Brunswick, Georgia sind.
Die Häfen in Nassau sind sehr teuer, etwa 4 Dollar pro Fuß (oder 150 Franken für vela dare), und da wir nicht in die Stadt wollten, verbrachten wir die Nacht vor Anker bei der Insel Athol.Am Morgen des nächsten Tages gab es Wolken und es war schon schwül heiss und kein Wind. NochmalseinGrund nicht durch die Beton- und Touristenstraßen von Nassau zu laufen. Wir beschlossen unsere Reise nach Norden fortzusetzen und machten uns auf den Weg nach Berry Islands. Eigentlich wollten wir bis Freeport… aber eben das Wetter war zwang uns zu einem Zwischenstopp auf Berry Island.
Der Himmer wurde zusehens dunkler und mehrere starke Gewitter waren hinter uns. In dem einen Gewitter gab es einen „Waterspout“, eine Art Mini-Tornado. Zum Glück hat sich dieser weit weg von uns Segelboot wieder aufgelöst.
So blieb es bei etwas stürmischen Regen und wir konnten hinter Bonds Island vor Anker gehen. Das Wasser war super grün und klar und wir hatten diese schöne ruhige Bucht für uns selbst (außer denMillionen von Mücken). Am Morgen, nach einem gemütlichen Bad, haben wir den Anker hochgezogen, um hinter die Insel Devils Cay zu fahren.
Dort schnorchelten wir im türkisfarbenen Wasser dieser Bucht.und genossen die friedliche Stimmung.
Am nächsten Tag beschlossen wir, zum Great Harbour Shelter zu segeln, da etwas Ost-Südostwind vorhergesagt wurde und wir hofften, in diesem Dorf einkaufen zu können. Leider ist es vor Great Harbour fast flach und es gibt nur wenige Meter Wasser, viele Algen und Gras… Nisht sehr einladend zum Baden. Der Anker fand nur wenig halt in dem Gras, auch nicht nach dem 2. Versuch. Gut ohne Wind hat er trotzdem gehalten, dafür wir wurden nur von Moskitos gefressen, die aus den Mangroven uns besuchen kamen…. Die letzte Station auf den Bahamas leider etwas enttäuschend….
Da für Montag ein leichter Wind vorhergesagt wurde, haben wir uns entschlossen, die Überfahrt in Richtung USA zu starten. Unsere erste Idee war, so weit wie möglich nach Norden zu segeln, damit wir nicht alles auf dem Intracoastal Waterway nach Brunswick motoren mussten. Der Intracoastal Waterway ist eine Reihe von Kanälen und Flüssen an der Ostküste der USA. Zusammen ist er mehr als 4800 km lang und erstreckt sich zwischen Florida und Boston. Es erlaubt einem, sich im Landesinneren zu bewegen, was bei Sturm oder Gegenwind praktisch sein kann. Das Wasser ist oft flach (wieder ein Vorteil des Tiefgangs von 1,20 m mit vela dare) und es gibt viele Brücken. Die maximale Schiffshöhe darf 19.5m nicht überschreiten, sonst bleibt man stecken.
Da die Meteorologen aber wiedermal fast keinen Wind ankündigt haben, dachte wir eher daran, weiter südlich in Florida an Land zu kommen, entweder am West Palm Beach oder am Cape Canaveral. Endlich hatten wir am Montagmorgen gab doch etwas Wind und mit dem Golfstream konnten wir mit über 8 Knoten segeln! So wären wir mitten in der Nacht zu Dienstag im Cape Canaveral angekommen…. also beschlossen wir, weiter nach Daytona Beach zu segeln und so eine zweite Nacht auf See zu verbringen. Die Einfahrt zum Ponce de Leon Inlet ist mit Wind und Wellen etwas schwierig sein, in der Zwischenzeit war der Wind wieder verschwunden und wir sind ohne Schwierigkeiten in die Mündung passieren. Wir folgten dem Intercoastal Waterway nach Daytona Beach und fuhren zur Halifax Marina. Es ist ein enormer Kontrast, einem Fluss mit bräunlichem Wasser und vielen Motorboote, umgeben von Häusern, zu folgen, nachdem man einen Monat auf fast verlassenen Inseln mit türkisfarbenem Wasser verbracht hat.
Wie jedes Mal, wenn wir in ein anderes Land einreisen, mussten Sie die Zollformalitäten erledigen. Und es ist immer ein Stressfaktor, denn die Angaben sind widersprüchlich und zwingen uns, in definierte Häfen zu gehen, um Zugang zu den Zollstellen zu erhalten. Ein neues System ermöglicht es, sich in Florida mit einer App vom Handy aus sich anzumelden (ROAM). Dieses System wird noch nicht überall akzeptiert, aber wir lasen auf Krassy’s Blog, dass die Zollbeamten von Daytona Beach dieses System akzeptiert haben. Und tatsächlich haben wir die App ausgefüllt verschickt und kurze Zeit später eine Nachricht erhalten, dass wir die CPB (Zoll- und Grenzschutz) anrufen sollen. Also rief ich die angegebene Nummer an und beantwortete ein paar Fragen (Crew, Nummer der Reisegenehmigung, Reiseziel) und sie gaben uns die Erlaubnis, in die USA einzureisen und zu segeln. Ich muss nur noch unsere Ankunft in Brunswick melden.
Wir haben zwei Nächte in der Halifax Marina verbracht, Wäsche zu waschen, eben die Zollformalitäten zu erledigen, frisches Wasser zu tanken und endlich etwas Obst und Gemüse zu kaufen. Wir hatten nur noch eine Schalotte übrig, alle anderen frischen Produkte waren schon einige Tage zuvor ausgegangen. Halifax Marina liegt direkt neben dem „alten“ Zentrum von Daytona Beach und wir haben die Gelegenheit genutzt, mal wieder Pizza essen zu gehen. Es gab keinen Wind und es war über 35°C im Segelboot, also wollten wir mit Kochen nicht noch mehr heizen. In der Altstadt von Daytona gibt es jedoch kein Lebensmittelgeschäft. Glücklicherweise bot uns Bill vom Segelboot nebenan an, mit seinem Auto einzukaufen. Bill reiste viel und unterhielt sich gerne mit uns und zeigte uns die verschiedenen amerikanischen Lebensmittelgeschäfte. Nachdem ich das Boot von Salz und Sand gereinigt hatte, ging ich zur Wäscherei (ein Berg, nach 5 Wochen). Willi hatte die undankbare Aufgabe, das Ventil von Abwassertank zu wechseln (es ist verboten, Fäkalien in den Fluss zu leiten). Das Schwarzwasser muss in den Häfen abgepumpt werden . Gleichzeitig hat er die Schwarzwasserpumpe demontierte und gereinigte, die uns mehrere Wochen lang Probleme bereitet hatte.
Die sanitären Anlagen des Hafens und vor allem duschen mit viel Süsswasser haben wir sehr geschätzt….
Da der Wind immer noch fehlt, haben wir uns entschlossen, weiter nach Norden im ICW zu fahren und nicht wieder aufs Meer zurückzukehren und zu segeln.
Guten Morgen? ❣️
Jetzt seid Ihr bald ein Jahr unterwegs und habt viele Erfahrungen gesammelt beim Segeln und habt viel erlebt, was von unschätzbarem Wert ist….
wenn ich Eure Bericht lese , kann ich mich gedanklich dahin beamen wo Ihr seid…
Danke , dass Ihr uns an Eurer großen Reise teilhaben laßt,
liebe Grüße
Petra
Danke für Deine Nachricht, es freut mich immer wenn ich Feedback bekomme und erfahre, dass meine Beiträge gelesen werden.
Warme Grüsse aus St Simons Island