Es sind nun schon elf Monate vergangen, seit wir das letzte Mal gesegelt sind. Wir hoffen, dass die letzten Tage vor der Abreise keine weiteren unangenehmen Überraschungen für uns bereithalten…

Wieder ein Loch?

Nach einem kurzen Aufenthalt (am Land und mit dem Ferry) in Moorea, sind wir jetzt zurück auf dem Boot. Obwohl wir schon seit über vier Monaten in Taravao sind, wird die Liste der Dinge, die wir noch erledigen müssen, länger.

Unser Bimini (Sonnenschutz) hatte Löcher. Der Faden (von den neueren Teil) hatte sich aufgelöst. Wir mussten alle Nähte neu nähen lassen. Leider ist meine Nähmaschine nicht stark genug für diesen dicken Stoff.

Die Überzüge, die ich mit dem Stoff aus Panama für unsere Soffakissen genäht hatte, haben auch Löcher. So habe ich neue Kissenbezüge für den Salon genäht. Mit Tahitian-Look.

Und jetzt wieder ein Loch. Aber gewollt dieses Mal. Wir hatten ein Wasserausgang zuschweissen lassen müssen. Da vela dare schwerer ist, war der Ausgang unter der Wasserlinie. Und jetzt hat Willi ein neues Loch in dem Rumpf von vela dare gebohrt. So haben wir wieder ein Ausgang für das Wasser aus der Dusche.

Wieder das falsche Ersatzteil

Da es Willis Achillesferse bessergeht, beschließt er, der neue Windanzeiger (ein Teil oben am Mast, das die Windgeschwindigkeit misst) einzubauen. Wir hatten der Windanzeiger geklebt, als wir in Ecuador waren. So befürchten wir, dass es bald überhaupt nicht mehr funktionieren wird. Willi hatte also auf der Bootsmesse in Deutschland mit dem Verkäufer von B&G gesprochen, um das Modell zu kaufen, das zu unserer Installation auf dem Boot passt. Nun, der Verkäufer hat Unsinn erzählt und wir haben jetzt ein Windmesser, der nicht zu unserer Installation passt. Die Kontaktperson arbeitet nicht mehr für B&G. Das Instrument zurückschicken kostet 200 Dollar. Ein neuer Windanzeiger in Tahiti zu kaufen, kostet 1200 Euro! Und der Händler von B&G in Tahiti antwortet nicht auf unsere E-Mails… (kommt mir bekannt vor, gleich wie für unser EPIRB, siehe Beitrag). Also hat Willi den Windanzeiger noch einmal zusammengeklebt und wir werden noch ein paar Monate mit einem Instrument weitermachen, das zwar die Windrichtung, aber nicht die Geschwindigkeit anzeigt…

Nach dem falschen Stecker für das AIS, dem falschen Ersatzteil für den Kühlschrank und den falschen Windanzeiger haben wir heute festgestellt, dass der neue Ersatz-hahn für unserem Wasserentsalzer gerade ist und nicht konisch wie der alte… Und die Antwort der Lieferanten ist einfach nur nervig: Sie könne das Teil einfach zurückschicken! Nur dass wir für alles, was wir aus Polynesien verschicken, 30 % Steuern zahlen (Export und dann auch für den Import). Dies nicht nur auf dem Wert von Gegenstand, sondern auch auf die Postgebühren, die hier etwa 100 bis 200 Euro betragen. Also bastelt Willi weiter und wir drücken weiterhin ganz fest die Daumen, dass die Notlösungen lange halten. Und der nächste, der uns besuchen kommt, bekommt einen Koffer voller Bootsausrüstung für uns!

Wie geht es weiter?

Wir planen, die Marina Anfang Juni zu verlassen. Wir wollten schon Ende Mai weg, aber hohen Wellen sind angekündigt. So nützen wir den letzten Tagen für ein paar Ausflüge. Heute waren wir wandern (die erste Wanderung für Willi seit November). Wir waren schon vor ca. einem Jahr in den Vaipahi Wassergarten (siehe Beitrag über die Sehenswürdigkeiten von Tahiti). Dieses Mal konnten wir die grosse Wanderung machen. Normalerweise sind es ein wenig mehr als 2 Stunden zu planen. Wir haben ca. 3 Stunden, inklusiv Pausen gebraucht. Die Aussicht ist phantastisch.

Zunächst werden wir testen, wie Willis Achillesferse auf die Bootsbewegungen beim Segeln reagiert.  Wir werden also in der Nähe von Tahiti bleiben. Dann werden wir sehen, ob wir auf den Gesellschaftsinseln bleiben oder zu den Tuamotus aufbrechen.