Nach Isla Viveros segeln wir weiter südlich in Richtung vom Isla del Rey, es ist die Hauptinsel von den Inseln Las Perlas.
Isla Canas und Isla Espiritu Santo
Auf Empfehlung von Heidi und Neiil (siehe Beitrag über Las Perlas Nord ) segelten wir weiter nach Süden zur großen Insel Isla del Rey. Wir hielten vor der Isla Canas vor Anker. Dieser Ankerplatz in den Inseln Las Perlas ist wirklich sehr gut geschützt, so gut geschützt, dass es überhaupt keinen Wind gibt. Bei Einbruch der Dunkelheit werden wir von Chitras, Mücken und anderen Insekten verschlungen. Am Morgen sind Willi’s Arme mit roten Pickeln bedeckt, die durch die Hitze aufquellen… Wir beschließen, die Isla Canas zu verlassen und etwas nördlich zum Ankerplatz vor der Isla Espiritu Santo zurückzufahren.
Dort traffen wir Antje und Norbert wieder, die wir in der Shelter Bay kennengelernt haben und die auch ein Reinke Euro Boot haben. Wir verbrachten den Nachmittag am Strand östlich von Espiritu Santo, der schönen weißen Sand hat.
In den folgenden Tagen, da es wenig Wind gab und das Wetter bedeckt war, installierte Willi USB-Stecker an seiner Seite des Bettes, so kann er dort eine Leselampe und ein Ventilator anbringen. Er installierte auch die mobilen Solarpanels, die wir aus der Schweiz mitgebracht hatten. Ich mache wieder Lavendelgel (für die Insektenstiche), schrieb die nächsten Blogeinträge und backte Brot und Kuchen. Wir gehen auch öfters mit unserem Paddle Board an den verschieden Ständen und geniessen die Ruhe und die wilde Natur.
Am Silvesterabend sind 7 Boote in der Bucht und wir versammeln uns am Strand um ein Feuer. Jeder bringt ein Gericht zum Verkosten mit (Potluck) und wir sind ein netter Nationalitätenmix.
An einem Tag nahmen wir das Beiboot, um zu dem kleinen Dorf La Ensenada zu fahren, da wir keine Früchte und Gemüse hatten. La Ensenada ist in der Nähe vom Ankerplatz vor der Isla Canas. Die Entfernung beträgt 4 Meilen und wir brauchen fast eine halbe Stunde mit dem Dinghy. Da der Mini-Laden fast leer war, probierten wir unserem Glück mit den Bewohnern. Nachdem wir mehrere Dorfbewohner gefragt hatten, gelang es uns, Zitronen, Papayas, ein Yuka (eine Wurzel ein bisschen wie eine Kartoffel), Obstbananen (süß), Kochbananen, einen halben Kürbis und zwei Hummer zu kaufen. Einer der Einheimischen liess uns „fruita del Monte“ / „Kirra“ kosten, eine Art weisse Mini-Kiwi. Der Kürbis war riesig, also machte ich Kürbisbrot, Kürbis-Pesto, Spaghetti mit Kürbissoße und Speck, Kürbis-Tortilla, Kartoffeln-Kürbis Gratin, Kürbis-Bananen-Kuchen, Curry-Kürbis… Für Kürbis-Suppe war es aber viel zu warm.
An einem Morgen gingen wir mit dem Dinghy einen Arm der Mangroven (bei steigender Flut) zu einem kleinen Fluss hinauf und gingen dann mit der Ebbe wieder hinunter. Auf diese Weise brauchten wir den (lärmigen) Motor nicht zu benutzen und wir konnten den Vogelgesang und die wilde Natur genießen.
Schließlich verbrachten wir eine Woche in dieser schönen Bucht, in manchen Nächten waren wir ganz allein. Der einzige Nachteil (oder was dafür sorgt, dass diese Bucht so wenig von den Seglern genutzt wird) ist, dass es kein Internet-Netzwerk gibt. Wir müssen die Letzte Zahlung für unser neues Segel vor dem 7. Januar bezahlen und brauchen dazu Internetzugang. Wir haben versucht, mit dem Beiboot zwischen zwei Inseln zu fahren und dort haben wir gerade genug Verbindung, um ein paar Whatsapp zu schreiben, aber nicht genug, um eine Banküberweisung zu machen. Also beschlossenen wir, zurück nach Viveros zu gehen.
Wir stecken in Espiritu Santo fest
Sonntagmorgen fuhren wir mit der Flut in Richtung Isla Viveros. Da der Wind gegen den Strom war, waren die Wellen hoch und schüttelten uns in alle Richtungen. Nach ca 1h30 Fahrt machten wir nur noch 2 Knoten, der Seegang und der Wind gegen uns waren zu stark für unseren Motor. Und da dann die Gezeiten sich änderten, bedeutete dies, dass wir noch die Strömung gegen uns haben werden… Also entschieden wir uns, zu unserem Ankerplatz in Espiritu Santo zurückzukehren.
Am Montag probierten wir wieder loszufahren, und dieses Mal war das Meer ruhiger. Selbst wenn wir die Fahrt mit dem Motor machen mussten und wir kein Anglerglück hatten und drei Fische verloren, kamen wir gut in Viveros an.
Isla Viveros
Wir gingen zum Hotel, um die Wifi-Verbindung von dort zu nutzen. Wir schaffen es, unsere Überweisung zu machen, aber dann brach die Wifi Verbindung zusammen… Also nützen wir das Pool und bewundern die Aussicht vom Hotel, da es jetzt Flut gibt, ist der Strand wunderschön mit smaragdgrünem Wasser.
Zurück zum Boot reinigt Willi die Wassereinlässe des Motors, weil Algen und Muscheln diese anfangen zu verstopfen. Er muss auch die Muscheln entfernen, die das Gerät, das unsere Geschwindigkeit misst, blockieren.
Isla Casaya (N8°28.549 W79°01.872)
Da es Nordwestwind gab, suchten wir eine geeignete Bucht und gehen hinter die Isla Casaya (Name nach Bauhauskarten, siehe hier für Referenzen). Unterwegs versuchten wir zu fischen und der erste Fisch entkam uns, aber wir schafften es, den zweiten Fisch an Bord zu bringen. Es war eine kleine „spanische Makrele“, ideal für den Abendessen.
In der ersten Nacht waren wir ganz allein und in der zweiten Nacht kommen zwei weitere Boote zu uns. Da die Bucht recht groß ist, war dies kein Problem. An einem Tag fuhren wir mit dem Paddelbrett an den Strand und am zweiten Tag mit dem Beiboot zur nächsten Bucht. Jedes Mal sind wir die ersten, die unsere Fußspuren im Sand hinterlassen.
Isla Bayoneta (N8°29.043 W79°03.335)
Wir beschließen, unseren letzten Tag auf den Inseln Las Perlas in einer Bucht zwischen Isla Vivienda und Isla Bayoneta (laut Bauhauskarten) zu verbringen. Wir platzierten uns am Eingang des Kanals und sind dort gut geschützt. Mehrere einheimische Fischerboote benutzen diesen Kanal, aber wir fuhren mit dem Paddelbrett dorthin, weil bei Ebbe wirklich nicht viel Wasser vorhanden ist. Wir genießen ein letztes Mal die schönen Strände dieser beiden Inseln.
Rückkehr auf Festland
Unseres neues Segel soll bald geliefert werden und wir entschieden uns, in die Vista Mar Marina zu segeln. Vista mar Marina ist eine relativ neue Marina (4 Jahre alt) und befindet sich nord westlich von Panama City. Da zwischen dem Yachthafen vista mar und unserem Ankerplatz in Las Perlas 54 Meilen liegen, hatten wir einen Stopp auf der Isla Bona geplant. Um 7 Uhr morgens lichten wir den Anker und segelten mit gutem Wind (ca 14 Knoten) los, aber bei den Wellen werden wir zu viel nach Süden abgedriftet und schaffen es nicht bis zur Isla Bona (wir sind 6.8 Meilen davon entfernt). Also beschließen wir, bis Vista Mar weiter zu segeln. Für unser kleines Boot sind 54 Meilen an einem Tag eine Menge. Und laut Wettervorhersage sollte der Wind am Nachmittag nachlassen und wir waren besorgt, dass wir nicht vor der Nacht in Vista Mar ankommen würden. Aber am Ende beschließen wir, viel Segel raus zu lassen und unsere vela dare so schnell wie möglich laufen zu lassen. Und sie machte durchschnittlich 5,4 Knoten! Das ist eine Menge für unsere 37 Fuß, zumal wir während der ganzen Fahrt eine Gegenströmung von 1,5 Knoten hatten. (Fragen Sie mich nicht, warum wir trotz des Gezeitenwechsels immer eine Gegenströmung hatten…).
Schließlich kamen wir gegen 17h30 am Hafen von Vista Mar an. Hier haben wir wieder ein wenig Internet (und kaufen schlussendlich eine neue Telefonkarte und Data Package damit wir auch alle Karten runterladen können und alle Update machen können) und ich kann weitere Beiträge für den Blog schreiben.
Hallo, schön wieder von euch zu hören, manchmal beneide ich euch aber ich weiss ganz genau dass so ein Abenteuer nichts für mich wäre. Das Wetter am Otterbach ist viel zu warm für die Jahreszeit, da wir an Fastnacht zum Skifahren wollen warten wir halt auf etwas Kälte und Schneefall.
Euch weiterhin alles Gute, viel Spass und gebt acht auf euch.
Ganz liebe Grüsse
Beatrix, Günter und Max
Hallo, auch schön von euch zu lesen 🙂
Hier ist es seeeeehr warm und windig. Schon beim lesen schwitze ich! Schnee scheint sehr weit weg. Jetzt sind wir noch am Einkaufen damit wir alles für die Pazifik Überquerung haben: also Elektriker Shop, Bastel und Bau-Laden, Bootsausrüstung Laden… und alles mit ein paar wenig Wörter Spanisch und viel Gestik…
Sonnige Grüsse aus Panama