Für mehrere Tage herrschte in Polynesien eine Warnung vor hohen Wellengang. Wir konnten Maupiti daher nicht verlassen.
Der Pass von Maupiti
Der Pass (Eingang zwischen den Korallenriff), über den man in das Maupiti-Atoll gelangt, gilt als einer der gefährlichsten. Dieser Pass befindet sich im Süden des Atolls, während die meisten anderen Pässe im Norden liegen. Da Maupiti ein amphidromischer Punkt ist, gibt es keinen Tidenhub (Höhenunterschied zwischen Ebbe und Flut). Es wird empfohlen, den Pass morgens zwischen 6 und 10 Uhr zu überqueren, da es dann am wenigsten Wind geben würde. In diesem Pass geht die Strömung immer nach aussen. Wenn es ein Südschwell von mehr als 2 m gibt, bildet sich einen gefährlichen Mascaret (Wellen) da den Südschwell gegen die Strömung ankommt.
Wir hatten also in Bora Bora (siehe vorheriger Artikel) eine Woche lang gewartet, um die richtigen Wetterbedingungen zu haben. Und als wir diesen Pass passierten, war der Eingang zwischen den beiden Wellenwalzen gut sichtbar und die Wasseroberfläche fast flach. Das waren wirklich ideale Bedingungen, auch wenn wir die gesamte Überfahrt von Bora Bora nach Maupiti unter Motor zurücklegen mussten.
Während unserem Aufenthalt in Maupiti haben wir uns die Einfahrt in den Pass angesehen, während es einen Südschwell von 3 m gab. Und es ist wirklich beeindruckend zu sehen, wie unruhig das Wasser ist. Wir beschlossen also, vorsichtig zu sein und zu warten, bis die Dünung nachließ, obwohl das auch bedeutete, dass es keinen Wind mehr geben würde und wir die ersten Tage auf dem Weg nach Samoa den Motor benutzen mussten.
In Mauptiti trafen wir unsere Freunde von Sunshine und Pourquoi Pas wieder. Und wir machten jeden Morgen mit ihnen bei einem Kaffee einen „Wetterbericht“, um die beste Segelstrategie zu besprechen.
Fahrrad Tour
Wir mieteten Fahrräder, um die Insel zu umrunden. Es gab nur einen Anstieg, also war es eine einfache Tour entlang der Lagune, die ein wunderschönes türkisfarbenes Wasser hat. Wir hielten an Mimis Snackbar am Strand an, um rohen und gegrillten Fisch zu essen.
Von dort aus gingen wir zu Fuß über die Lagune zum Motu (Inselchen). Dort war der Strand wie auf einer Postkarte: ein riesiger weisser Sandstreifen, Kokospalmen und türkisfarbenes Wasser. Ich habe jedoch keine Fotos, da ich meine Kamera am Ufer gelassen hatte, weil ich Angst hatte, dass sie bei der Überfahrt nass werden könnte. Wir hatten nur Wasser bis zu den Oberschenkeln, aber danach stieg das Wasser in der Lagune wegen des Wellengangs um mehr als einen Meter an.
Der Berg Teurafaatiu
Auf Maupiti gibt es zwei Hauptgipfel und es ist möglich, den Berg Teurafaatiu zu besteigen. Der Weg dorthin dauert zwischen einer und zwei Stunden. Der Hang ist steil, vor allem wenn man den steilsten Weg nimmt, wo es Seile gibt. Aber die Aussicht von oben ist absolut atemberaubend. Wir haben den einfachsten Weg genommen, der gleich hinter dem Fußballplatz beginnt und mit weißen und roten Markierungen gekennzeichnet ist.
Die Manta-Rochen
Ich hatte mich darauf gefreut, nach Maupiti zu fahren, um die Manta-Rochen zu sehen. Es gibt einen Tauchclub, der Tauchgänge zu dem Ort anbietet, an dem die Manta-Rochen gesäubert werden. Leider gab es keine freien Plätze in der Tauchschule zum tauchen.
Wir sind mehrmals mit dem Dingi zu dem Ort gefahren, haben aber nie einen Manta-Rochen gesehen. Ich war sehr enttäuscht die Manta Rochen nicht zu sehen. Der Dinghy-Ausflug auf dem türkisblauen Wasser ist immerhin sehr schön. Der einzige Mantarochen, den wir gesehen haben, war, als wir im Restaurant gegessen haben. Wir sahen ihn nur aus der Ferne.
Der Tourismus auf Maupiti
Es gibt keine großen Hotels wie in Bora Bora, sondern nur kleine Pensionen. Wir waren 13 Boote in der Lagune und dort muss man auch keine Boje zahlen. Alle Touristen trafen sich beim Tahitianischen Ofenessen am Samstag auf dem Motu. Es waren etwa 100 Leute da. Wir waren überrascht, weil wir dachten, dass es eine kleine Veranstaltung sein würde. In den folgenden Tagen trafen wir die anderen Touristen oft wieder.
Einkaufen in Maupiti
In Maupiti haben die Geschäfte eine Theke, an der man nach seinen Wünschen fragt und die Verkäuferin die Ware bringt. Man kann nicht einfach in den Regalen herumlaufen. Und man muss bar bezahlen, denn nur die Pensionen akzeptieren Kreditkarten. Hier wie auch auf den Tuamotus sind Obst und Gemüse rar. Glücklicherweise wurden uns Uru (Brotbaum) und Bananen angeboten, und wir konnten Grapefruits kaufen (einen 25-kg-Sack, den wir uns teilten). Wir hatten nämlich bereits das gesamte Obst und Gemüse verbraucht, das wir in Huahine in Vorbereitung auf die Überfahrt nach Samoa gekauft hatten…
Überfahrt nach Samoa und Fidschi
Der Wetterbericht für Sonntag, den 07.05. sagt endlich Wellen von weniger als zwei Metern Höhe voraus. Wir werden also nach Fidschi aufbrechen und planen einen Zwischenstopp auf den Samoa-Inseln.
PS: ich schicke diesen Bericht aus Apia in Samoa wo wir am 22.05.23 angekommen sind. Ich werde über die Überfahrt (und warum wir so lange brauchten) im nächsten Artikel schreiben.