Wir haben die unbewohnte Insel Tahanea verlassen und fuhren in das Kauehi-Atoll, ein anderes Biosphärenreservat des UNESCO.
Navigation nach Kauehi
Eine weitere Nachtnavigation führte uns nach Kauehi. Diesmal mussten wir nicht bremsen, sondern die ganze Genua ausrollen, um rechtzeitig in den Pass bei „Slacktide“ (zwischen den beiden Gezeiten, wenn es keine Strömung gibt) zu kommen. Der Kauehi-Pass ist ziemlich einfach, da sich hier kein Mascaret bildet (wenn der Wind und die Strömung gegeneinander laufen und sich große Wellen bilden). Man muss nur den richtigen Zeitpunkt erwischen, damit die Strömung nicht zu stark wird. Dann gibt es eine kartographierte Fahrrinne zum Dorf, sodass die Gefahr, auf eine „Patate“ (Korallenriff) zu treffen, nicht allzu groß ist. Schließlich gibt es vor dem Dorf vier Bojen, an denen man festmachen kann.
Das Dorf Kauehi
Kauehi hat nur 280 Einwohner bei einer Gesamtfläche von 367 km2 (davon 47 km2 sind Riffkrone). Kauehi ist ein Biosphärenreservat der UNESCO. Dort wurden die Perlenfarmen auf den Korallenköpfe verboten. Daher gibt es auf dieser Insel nur noch die Kopraernte als Arbeit und viele Einwohner haben sie verlassen. Dafür gibt es aber viele Vögel, die im Meer fischen und um das Boot kreisen.
Einen Rundgang durch das Dorf ist schnell gemacht: eine Hauptstraße mit einer Kirche, einer Schule, einer Snackbar, dem Rathaus aus dem Jahr 1884, der Post, zwei Geschäften und einer hübschen „Kapelle“, die mit Gemälden der lokalen Tierwelt dekoriert ist.
Da das Versorgungsschiff nur alle zwei Wochen hierher kommt, hatte der einzige geöffnete Laden nur noch Zwiebeln als Frischware im Angebot. Zum Glück gibt es nebenan ein Haus mit einem großen Garten, in dem wir eine riesige Gurke, Melonen und Papayas kaufen konnten.
Die Internetverbindung VINI (die Swisscom Polynesiens) ist seit Dezember ausgefallen. Man muss also zum Imbiss gehen, um eine Verbindung zu bekommen. Dieser berühmte Imbiss öffnet nur von Montag bis Freitag und von 7:30 bis 11:30 Uhr. Wir sind dort die einzigen Kunden… und die Internetverbindung ist sehr langsam (es ist unmöglich, den Blog zu aktualisieren). Diese Verbindung funktionierte auch nur am ersten Tag. Am nächsten Tag war der „Router“ kaputt und sie mussten in Tahiti einen neuen bestellen. Sie rechneten mit einem Monat Wartezeit… Zum Glück haben wir unser Iridium (Satellitentelefon), um die Wettervorhersagen zu bekommen.
Die Boje sind weit von der Küste (Dorf) entfernt platziert, da das Wasser über mehrere hundert Meter flach ist. Die türkisfarbene Farbe des Wassers ist trotz der Stürme wunderschön, aber das Boot bewegt sich ziemlich stark. Willi muss in der hinteren Kabine schlafen, da diese sich am wenigsten bewegt. Da der Wind aus Nordosten kommt, bietet der Ankerplatz im Südosten auch keinen guten Schutz. Das ist schade, denn dort sollten die schönsten Landschaften sein.
Schlussendlich entschieden wir, mit den letzten Windböen nach Toau zu segeln. Der Hurrikan Gabriel in Neuseeland bringt komisches Wetter. Nachdem wir uns monatelang beklagt haben, dass es zu viel Ostwind gab, gibt es jetzt wo wir nach Westen wollen, kein Ostwind mehr.
PS: dieser Artikel wurde erst in Toau publiziert, wor wir jetzt in Anse Amyot sind.