Nach einer nächtlichen Überfahrt von Moorea kommen wir am späten Vormittag in Huahine am Ankerplatz von Fare an.
Überfahrt von Moorea nach Huahine.
Zwischen Seekrankheit und einem Anfall von Trigeminus-Neuralgie war die Überfahrt für mich schwierig. Willi musste daher den größten Teil der Strecke segeln. Kurz vor dem Pass starteten wir den Motor und dort folgte uns ein großer Merlin. Er war wunderschön und sehr neugierig. Wir drosselten den Motor und er ließ sich fotografieren und filmen. Das war ein magischer Moment, der mich mit dem Meer versöhnte.
Natürlich entluden sich die Wolken genau dann, als wir den Anker setzen wollten. Wir wurden klatschnass und mussten mehrere Versuche unternehmen, bis unser neuer Anker (Rocna 25 kg) kroch. Zum Glück haben wir unsere Kopfhörer dabei. Dadurch können wir kommunizieren, ohne gegen den Wind und den Regen anbrüllen zu müssen, und uns trotz des Motorenlärms hören.
Der Ankerplatz ist wunderschön, Türkis Meer, Rochen und im Hintergrund die eleganten Bergen von Huahine. Huahine bedeutet „liegende schwangere Frau“ und man kann diese Form in den Bergen erkennen (siehe Bild ganz oben). Vom Ankerplatz aus kann man auch die Silhouette vom Nachbarinsel Raiatea sehen.
Fare
Fare, das Hauptdorf von Huahine, erinnert mich an Südfrankreich. Es gibt ein paar Läden (ich habe ein Kleid gefunden) und einen Super U, um die Vorräte aufzufüllen. Hier hat man die Qual der Wahl, wenn man etwas essen möchte, denn es gibt viele Roulotte (Foodtrucks mit Snacks). Wir haben Burger bei „Izzy“ gegessen, leckeren firttiertes Fisch (wie Tempura) bei „Chez Tattie Gette“ und schließlich die berühmten Pizzas von „pizza mobile“ (dünner Teig und Mozarella, kein Emmentaler) probiert. Auch der Yachtclub darf nicht vergessen werden. Während der Happy Hour ist das Bier dort billiger als im Supermarkt. Sie können also verstehen, dass wir dort mit unseren Freunden Claude und Thérèse von Swiss Lady und Wolli und Steffi von Kelani viel Zeit verbracht haben.
Es gibt auch ein kleines aber interessantes Muschelmuseum. Dort haben wir erfahren, dass die konische Muscheln giftig sind. Manche sind sogar tödlich! Also, keine in den Hosentaschen einpacken.
Ein Besuch in der Distillerie, wo Schnaps und Likör aus den einheimischen Früchten gebrannt wird war auch spannend. Jetzt haben wir wieder ein paar Spezialitäten für unsere Aperos.
Außerdem befindet sich in Huahine auch eine Poststelle. Dort haben wir das Kabel und das Teil für unser Windmesser geholt (siehe Beitrag hier). Romain war nämlich in Frankreich gewesen und hatte uns diese Ersatzteile mitgebracht und sie uns von Taravao aus geschickt. (Danke, Romain).
Fahrradtour auf Huahine Iti
Wir mieteten Fahrräder, normale Mountainbikes, angesichts der Preise für Elektrofahrräder. Willi wollte sich den Ankerplatz ganz im Süden ansehen. Also planten wir, in Richtung Huahine Iti zu fahren, um den Ankerplatz zu sehen und dann wieder zurückzufahren. Den Aufstieg zum Belvedere wollten wir wegen Willis Achillessehne nicht machen.
Aber da das Restaurant, in dem wir einkehren wollten, geschlossen war, fuhren wir bis zum nächsten Imbiss weiter. Letztendlich haben wir die ganze Insel umrundet. Ich hatte in den nächsten Tagen überall Muskelkater und Willi hatte Schmerzen in seiner Sehne. Und wir hatten große Schwierigkeiten beim Sitzen. Die Fahrräder waren nicht in einem sehr guten Zustand. Drei der vier hatten Probleme mit den Bremsen und/oder der Gangschaltung… Und die Insel ist nicht so flach, wie es in den Beschreibungen steht! Aber die Aussichtspunkte über die Lagune sind wunderschön und der Besuch des Pareo-Shops interessant.
Rote Alarmstufe
Météo France und das Haut-Commissariat warnten die Bevölkerung vor einer starken Brandung (4-5 m und 7-8 m hohe Wellenbrecher). Sie gaben die „rote Alarmstufe“ an. Das bedeutet, dass Schiffe mit einer Länge von weniger als 20 Metern nicht fahren dürfen. Einige Fähren sagten sogar ihre Fahrten ab und Pirogenrennen wurden verschoben. Wir beschlossen, an unserem Ankerplatz auf der Sandplatte hinter den Riffen zu bleiben. Das war eine sehr gute Idee. Denn alle Boote, die vor dem Yachtclub geankert hatten, kamen zu uns. Wir hatten viel Strömung (ca. 2 Knoten) und wir sahen sogar einen Ponton mit seiner Dusche an uns vorbeiziehen. Aber ansonsten brachen sich die Wellen an den Riffen und vela dare schaukelte kaum. Ich konnte sogar ein paar Aquarellebilder malen. Dafür haben einige Häuser und Straßen an der Küste sehr gelitten.
Wir nutzen jetzt eine Woche Ruhe, um einen Ankerplatz weiter südlich anzusteuern.
Tönt als seit Ihr wieder im Element.
Immer toll eure Reiseberichte zu lesen.
Willi soll mal noch cht übertreiben und die Achilessehne schonen😀.
Gute besserung mit den Trigeminus.
Wir haben aktuell um die 30 Grad C in der Schweiz. Sommer also auch bei uns.
Wünsch euch alles gute
lg Pit
Danke, hier ist es Winter und nicht mehr so warm. Gestern haben wir wieder ein Pulli am Abend gebraucht. Das Wasser ist jetzt auch nach dem vielen Schwel recht abgekühlt.
Viele Grüsse aus Huahine
Magali