Im Lockdown auf unserem Boot in Ecuador warten wir auf eine Menge Dinge.
Wir warten darauf, dass das Ampelicht orange wird
Das roten Ampel von der neue Normalität (siehe Artikel hier) ist immer noch gültig im Kanton Sucre, wo unser Boot liegt. Deshalb ist es immer verboten rauszugehen ausser um Lebensmittel oder Medikament zu kaufen. Von 14.00 Uhr bis 5.00 Uhr gibt es immer eine strikte Ausgangssperre. Die einzige Maßnahme zur Erleichterung vom Lockdown ist die Möglichkeit, telefonisch/online einzukaufen und den Kauf abzuholen oder sich liefern zu lassen (siehe letzten Beitrag hier).
Ich habe gerade gelesen, dass Tests von COVID-19 an die Nachbargemeinde geliefert wurden, aber für die Stadt Bahia de Caraquez habe ich nichts dergleichen gehört. Ohne Testresultate gibt es keine Veränderung der Ampelregelung…
Wir warten auf eine Glühbirne
Wir haben unsere neue Lampe für den Mast erhalten. Das Problem ist, dass es mit einer 25-Watt-Birne geliefert wurde und wir 2 Watt (max. 5 Watt) benötigen würden, sonst sind unsere Batterien in wenigen Stunden leer. Wir warten also darauf, dass der Marinero uns eine andere Glühbirne findet.
Willi wartet auf seine neue Bankkarte
Wir haben herausgefunden, dass Willi’s Bankkarte bald ausläuft. Diese Karte verwenden wir für unsere Bargeldbezüge, da weniger Gebühren anfallen als bei einer normalen Kreditkarte. Daher haben wir eine neue beantragt, die nach Ecuador geliefert werden soll. Wir sind wirklich gespannt, ob es ankommen wird.
Wir warten auf Petroleum
Eine kleine Menge Petroleum haben wir erhalten, die wir in unserem Herd testen müssen. Das Petroleum, das wir in Panama gekauft haben, verschwindet viel schneller als das, das wir aus den USA hatten. Wir befürchten, dass es uns in einigen Monaten ausgehen wird und wir in Polynesien kein Petroleum finden werden.
Wir warten darauf, einen neuen Antrag an Französisch-Polynesien stellen zu können.
Zum Einreiseverbot nach Französisch-Polynesien gibt es viele verschiedene Hinweise auf soziale Netzwerke und Noonsite. Wir haben von einem Agenten den Hinweis erhalten, dass es möglich sei, eine Genehmigung zu bekommen, diese aber vor dem Auslaufen aus seinem derzeitigen Hafen beantragt werden müsse. So schrieb ich an die DPAM (Polynesische Direktion für Meeresangelegenheiten). Einige Stunden später erhielt ich eine Antwort, dass das Bootfahren in Französische Polynesien immer noch verboten sei, dass sich die Situation aber normalerweise bis Ende Mai ändern sollte. Sie baten mich daher, mich Ende des Monats erneut mit ihnen in Verbindung zu setzen.
Wir möchten Anfang Juni aufbrechen, weil die Flut zu diesem Zeitpunkt ideal ist, um aus Puerto Amistad herauszukommen, und weil wir immer noch auf Ausrüstung warten (siehe oben). Es ist also für uns in Ordnung, bis zum Ende Mai warten zu müssen, um eine Bewilligung zu beantragen.
Einige Segler haben die Entscheidung getroffen, eine Ausnahmebewilligung erst bei der Ankunft in Polynesien zu beantragen. Auf einigen Inseln bedeutet es eine Quarantäne machen zu müssen und dann auf eine Antwort von Papeete zu warten um zu wissen ob man bleiben darf oder nicht. Es besteht das Risiko, direkt nach Papeete segeln zu müssen, ohne die anderen Inseln besuchen zu können. Da wir mehrere Monate in Polynesien verbringen möchten und mehrere Inseln sehen möchten, erscheint es uns klüger zu warten und eine offizielle Genehmigung zu erhalten.
Aber es gibt schlimmere Orte zum Warten. Wir befinden uns in einem Hurrikan freien Gebiet, die Temperatur ist angenehm, der Supermarkt ist nicht weit entfernt und wir haben Internet.