Lockdown in Ecuador: 8. Woche durch

Aussicht vom Mast
Aussicht vom Mast

Wer hätte am 17. März gedacht, dass wir in Ecuador für mehr als 8 Wochen im Lockdown sein würden? Und wir sehen noch immer keine wirkliche Verbesserung in Sicht.  Wir sind fleißig an Bord, und wir nutzen dies, um all die Arbeit und Verbesserungen, die wir lange aufgeschoben haben, zu erledigen.

Oben auf dem Mast


Wir haben die Ebbe am Morgen ausgenutzt, weil es weniger Wind und weniger Fischerboote gibt, um die notwendigen Arbeiten am Mast durchzuführen. Willi hat ein neues Werkzeug, mit dem er klettern kann, und so ist es für mich einfacher ihm hochzuheben (danke Winfried und danke Christian für den Bootsmannstuhl). Er hat die Takelage überprüft und zum Glück ist alles in Ordnung.

Oben auf dem Mast
Oben auf dem Mast


Unser Ankerlicht (das an der Spitze des Mastes) funktionniert seit Wochen nicht mehr. Wir hatten eine neue Ankerlaterne gekauft, den uns Willi’s Bruder schickte, aber es ging unterwegs verloren. Willi hat an der Spitze des Mastes nachgeprüft, um sicher zu gehen, dass der Stom ankommt, was der Fall ist. Er hat dann die Lampe abgenommen, die nicht mehr funktionierte. Da diese geklebt/geschweißt ist, ist es unmöglich, etwas zu reparieren… Wir baten deswegen Miguel, einen der Marinero, der Familie mit einem Marinegeschäft in Manta hat, uns eine neue Lampe zu besorgen. Letztendlich muss diese Lampe in Guayaquil gekauft werden, es ist auch leider ohne LED, aber es ist besser als gar keine. Wir haben die Lampe im Voraus bezahlt und hoffen, dass sie zu uns ankommt…

Puerto Amistad, Ecuador, Aussicht vom Mast
Puerto Amistad, Ecuador, Aussicht vom Mast


Zurück in der Sch…


Wir haben uns bei unserem Toilettenproblem zu früh gefreut… Diesmal ist das kleine Rohr, das Luft in unsere Toiletten-Schwanenhals saugt, verstopft. Und dadurch hörte das Wasser auf zu fließen. Wir kennen das Problem, wir hatten unsere Toilette bereits auf den Bahamas deswegen auseinandergenommen. Also haben wir die Toilettenschüssel abmontiert und alles herausgenommen, damit wir den Schlauch reinigen konnten. Nach ein paar Stunden Arbeit funktioniert unsere Toilette wieder.


Take-away in Ecuador


Es sind schon 8 Wochen, dass den Lockdown in Ecuador gerufen wurde. Wie bereits in der vorhergehenden Post erwähnt, dürfen Geschäfte nun ihr Material online verkaufen und das Material nach Hause liefern lassen, oder der Kunde muss es an einem Schalter abholen. Die Ecuadorianer haben das Prinzip erweitert.

Man darf nicht in den Laden gehen, aber man kann einen Mitarbeiter fragen, ob er den gewünschten Artikel hat, und dann geht er es holen und man kann zahlen und es mitnehmen. Normalerweise gibt es in den Laden kein Schalter, aber es funktioniert auch zwischen den Stäben eines Gitters… Also machten wir uns auf die Suche nach Verbindungsstücke für unsere Rohre und Petroleum für unseren Herd. Wir sind vor ein paar Geschäfte angestanden und haben den Mitarbeitern durch den Gittern gefragt. Wir haben nichts gefunden, aber wir haben es genossen, etwas anderes als das Boot und den Supermarkt zu sehen.

Erweiteter Begriff von Take-away
Erweiteter Begriff von Take-away

Immer das rote Licht in Ecuador

Da die Bürgermeister noch keine Ergebnisse der COVID-19-Tests erhalten haben, wollen sie kein Risiko eingehen. So ändert sich nichts und das Ampel (siehe Beitrag über rotes Licht in Ecuador hier) bleibt mindestens für nächste Woche hier in Bahia de Caraquez rot. Wir können also nur für das Nötigste hinausgehen (nur Lebensmitteln Einkauf oder Apotheke, keine Spaziergänge) und die Ausgangssperre von 14.00 Uhr bis 5.00 Uhr bleibt bestehen. Wir sehen ein wenig mehr Menschen auf den Straßen, die sich ihr „take-away“ abholen. Das Tragen einer Maske ist obligatorisch, einige tragen sogar Schutz-Overalls. Am Eingang des Marktes wurde ein Desinfektionstunnel installiert. Da ich nicht wirklich Lust habe, mich von Kopf bis Fuß mit Chlor besprühen zu lassen, gehen wir immer weiterhin in den Supermarkt.

Desinfektionstunnel vor dem Markt in Ecuador
Desinfektionstunnel vor dem Markt in Ecuador

Highlights and lowlights vom Lockdown in Ecuador

Je nach den Nachrichten aus Französisch-Polynesien geht unsere Laune auf und ab. Wir sind sehr enttäuscht von den sehr negativen Kommentaren der Polynesier und sogar von einigen Seeleuten. Die wollen, dass alle Neuankömmlinge nach Papeete gejagt werden und nach Hause geflogen werden.  Die Pazifiküberquerung dauert mehr als 3 Wochen und die Segler haben das Coronavirus nicht. Warum sollten sie in die bereits überfüllten Buchten von Papeete gehen und dann gibt es auch keine Flugzeuge nach Europa (oder nach Irgendwo)? Es gibt Coronavirus Falle in Moorea und Tahiti aber nicht in den anderen Inseln. Sie planen Flüge zwischen den Inseln Polynesiens ab dem 21. Mai, aber sie wollen nicht, dass die Segelboote zwischen den verschiedenen Archipelen verkehren, was mir sehr widersprüchlich erscheint…

Wir waren sehr betrübt, als wir erfuhren, dass unsere Freunde aus Sea Rah ihr Boot verlassen mussten und nach einem Rettungsaktion in ihre Heimat zurückfliegen mussten ( siehe Film hier ).

Ich bin auch sehr betrübt über die Geschichten über Korruption in den Zeitungen. Manche Menschen hungern und andere werden reich aus ihrem Elend. Der Marinaleiter hat der Gemeinde eine Spende zukommen lassen und es uns so ermöglicht, einen kleinen Beitrag zur Verbesserung der Situation zu leisten. Wir hoffen, dass dieses Geld gut verwendet wird.

Die Tage, an denen wir am Boot arbeiten, versetzen uns in eine gute Stimmung, weil wir die Fortschritte sehen können. Die Tage die wir mit Wasser holen und Arbeiten am PC verbringen sind weniger befriedigend… Wir vermissen Kontakten mit anderen Menschen, wir sind ja den einzigen bewohnten Boot hier in Puerto Amistad. Zum Glück gibt es Internet, Whatsapp, Skype usw., so dass wir mit unseren Familien und Freunden in Kontakt bleiben können.

Wir wünschen euch allen eine gute Lockerung vom Lockdown und bleibt gesund.