Wir verbringen schon den 22. Tag der lockdown am Bord vom Schiff in Ecuador. So beginnt schon die 4. Woche der Isolierung am Bord.
Es hat sich seit meinem Artikel von letzter Woche nicht viel geändert (siehe Beschäftigung währen der Isolierungszeit). Wir verlassen die Marinagelände zweimal pro Woche, um einkaufen zu gehn. Den Rest der Zeit bleiben wir auf dem Boot.
Lockdown in Ecuador, die aktuelle Lage
Nach Angaben der Zeitungen vom 07. April 2020 wurden 3995 Fälle von Coronavirus nachgewiesen (3747 laut offizieller Seite) und 220 Todesfälle. Am stärksten betroffen ist die Stadt Guayaquil, die auf die Titelseite von BBC World gelangte, weil die Bestattungsdienste den Transport der Leichen nicht mehr sicherstellen konnten. Sie mussten Pappkartons verwenden, weil es keine Särge mehr gab.
Seit 3 Wochen sind die Grenzen geschlossen und die Transporte und Bewegungen auf ein Minimum reduziert worden. Von 14.00 Uhr bis 05.00 Uhr morgens herrscht eine Ausgangssperre. Die Zahl der Personen, die gedeckte Märkte und Supermärkte betreten können, wurde reduziert. Füße werden desinfiziert, Hände müssen mit Desinfektionsmittel eingerieben werden und die Temperatur wird gemessen bevor man in Supermarkt oder Markt eintreten kann. Es gibt Warteschlangen, aber wir mussten nicht lange warten und die Regale sind voll. Gestern erlaubten sie uns jedoch nicht beide in den Laden zu gehen, weil sie wirklich die Regel „eine Person pro Familie“ anwandten. So musste ein von uns draussen warten.
Seit gestern gibt es ein System, so dass nur noch bestimmte Autos nach ihrem Nummernschild fahren dürfen. Es gibt also fast keine Taxis mehr, aber es fahren mehr Menschen mit dem Fahrrad.
Ein Fall von Coronavirus in unsere Marina?
Letzte Woche berichtet uns unsere Bootsnachbarin, dass sie Fieber hatte. Sofort rufte der Marinero die Sanitätsdienste an. Sie kamen direkt in den Yachthafen und haben die Temperatur der Seglerin gemessen. Ihrer Meinung nach war ihre Temperatur nicht hoch genug um ein Coronavirus-Fall zu sein. Sie war verunsichert, also geht sie ein zweites Thermometer kaufen. Schlussendlich hatte sie 3 verschiedenen Temperaturmesswerte… aber am nächsten Tag ging es ihr besser, also scheint es ein falscher Alarm zu sein.
Die to do-Liste: die unangenehmen Arbeiten
Mit dem Lockdown am Bord haben wir Zeit und keine Ausrede mehr, um die Arbeit, die wir lange aufgeschoben haben, nicht zu tun. Wir haben das Motoröl gewechselt. Ich habe den Eingang des Bootes geschliffen und neu gestrichen. Willi hat die Winchs gereinigt und ersetzte die Federn (die berühmte Federn, die in den USA verloren gegangen sind und uns ein Vermögen an Zollgebühren gekostet haben).
Wir haben die Möglichkeit, in eine Ecke des Yachthafens zu gehen, um dort etwas zu basteln. Leider können wir unsere elektrische Maschinen nicht benutzen (220V und hier ist alles auf 110V). So muss alles mit Handsäge gemacht werden, aber es ist eine gute Möglichkeit, das Boot zu verlassen und „dreckige“ Arbeiten nicht am Bord machen zu müssen.
vela dare’s Blog (fast) aktualisiert
Ich habe Tage mit dem Blog verbracht und war von der neuen Version von WordPress sehr enttäuscht. Tatsächlich funktionierten viele Plugins nicht mehr, die Reaktionsgeschwindigkeit des Blogs ist miserabel, ich musste Backups erstellen, weil die Bilder verschwunden waren, die Kommentarfunktion reagierte nicht mehr und alle Links von Freundensblogs sind verschwunden. Langsam versuche ich, alle Fehler zu beheben… Die gute Nachricht von lockdown am Bord ist, dass ich mehrere Artikel online gestellt habe, zum Beispiel über das neue Aussehen des Bootes. Wenn Sie Bilder davor und danach sehen möchten, gehen Sie zu folgendem Link: Neuer Look für euer Boot günstig machen.
Ich habe eine neue Kategorie im Blog mit Kochrezepten hier eingerichtet und die Artikel über DIY Kosmetika an Bord hier gesammelt. Und ich habe eine neue Seite über die Crew von vela dare geschrieben. Außerdem habe ich Sektionen am Ende der Seiten hinzugefügt, weil diese in der Handyversion vorher nicht gesehen werden konnten (z.B. um uns ein Bier zu verschenken oder um euch an Blog zu abonnieren). Schauen Sie die Änderungen an und beurteilen Sie den Blog unter diesem Link.
Segeln wir nach Polynesien?
Ich habe an verschiedenen Häfen in Polynesien geschrieben, um zu sehen, ob es eine Möglichkeit gäbe, unser Boot während der nächsten Hurrikansaison (November 2020-April 2021) dort auf einer Werft zu lassen. Wir haben 2 Antworten erhalten, dass der Yachthafen/die Werften im Moment voll sind. Die Segler können sich nicht bewegen, und so bleiben die Boote in den Marinas. Das andere Problem ist, dass einige Yachthäfen unserem Boot nicht rausnehmen können, weil wir einen Doppelkiel haben… Das würde uns dazu zwingen, vela dare im Wasser während mehrere Monate alleine zu lassen, was uns nicht gefällt. Wir wissen also nicht und warten weiter ab, wie die Situation sich entwickelt.
Wir haben gelesen, dass einige Länder beginnen, den Lockdown zu lösen, und das gibt uns Hoffnung.
Bleibt gesund und falls es euch langweilig ist, dann schaut in Instagram oder Facebook für die neuesten Bilder von vela dare.