
Am vergangenen Wochenende verließen wir die Marina und fuhren zum Koroyanitu-Nationalpark. Für mich ein Highlight von Fiji.
Koroyanitu National Heritage Park
Während wir auf die Ankunft unserer Rollreffanlage (siehe Beitrag hier) warteten, wollte ich etwas anderes von Fidschi sehen als die Marina. Wir begannen unsere Reise mit einer Taxifahrt von der Vuda Marina zum Dorf Abaca, das im Herzen des Koroyanitu National Heritage Park liegt. Dies ist ein 25.000 Hektar großer Park, in dem noch alte Wälder der Pazifischen Dakua (Kauri für die Neuseeländer) zu finden sind. Es ist zwischen Nadi und Lautoka gelegen, ca 25 km von der Marina entfernt.
Homestay in Abaca
Ich hatte unseren Aufenthalt mit Kalesi (Tel. 7137282), der ehemaligen Krankenschwester von Abaca und einer der Töchter des Dorfvorstehers, organisiert. Man kann in einer rustikalen Lodge (Nase Lodge) außerhalb des Dorfes, in einer Hütte auf dem Gipfel des Mount Batilamu oder bei Einheimischen (Homestay) übernachten.

Bei unserer Ankunft erwartete uns Kalesi, um uns herzlich willkommen zu heissen. Jede Familie beherbergt abwechselnd die Gäste/Touristen. Die Einnahmen aus dem Tourismus im Park verschaffen ihnen ein zusätzliches Einkommen zum Verkauf ihrer landwirtschaftlichen Produkte.
Wir hatten das Glück, im Haus von Vanu, Kalesis Schwester, zu wohnen. Sie ist eine gute Köchin und hat uns typische Gerichte mit Tarotblätter oder Auberginen, ein Hühnercurry und auch Rotis (eine Art Mehlfladen) zubereitet. Das Haus besteht aus einem grossem Zimmer. In einer Ecke gibt es einen Gaskocher, in der Mitte einen grossen Tisch und hinter einem Vorhang ist eine Ecke mit einem Bett. Draussen gibt es noch eine Dusche und eine geschützte Stelle mit einem Holzfeuer. Ein paar Solarzellen bringen Strom für eine Lampe.
Das Leben ist eher rustikal. Im Dorf gibt es keine Autos, sie haben Pferde oder laufen zu Fuss. Sie müssen ein Taxi kommen lassen, um ihre Waren zum Markt zu bringen oder wenn jemand dringend zum Spital muss. Es gibt eine Kirche aber keine Schule. Alle Kinder müssen nach Viseisei (in der Nähe unser Marina) zur Schule gehen und kehren nur in den Ferien ins Dorf zurück.
Wanderung zum Wasserfall Tunutunu

Nach einem Kaffee und einem Gespräch über Heimatpflege mit Kalesi und seinem Bruder (der auch unser Taxifahrer ist) sind wir bereit den Koroyanitu Park zu besichtigen . Unser erster Ausflug mit unserer Führerin Sala, einer weiteren Schwester von Kalesi, führte uns zu dem wunderschönen Tunutunu-Wasserfall. Der Aufstieg in der prallen Sonne hat uns ganz schön ins Schwitzen gebracht, wir sind von Kopf bis Fuß nassgeschwitzt. Wir befinden uns nämlich am Anfang des Sommers und der Regenzeit. Der Boden dämpft in der Sonne, da es regelmässig am Nachmittag regnet. Entgegen unseren Erwartungen badeten wir nicht unter dem Wasserfall. Das Wasser war eiskalt und es hatte Algen (Rutsch-gefahr). Stattdessen setzten wir uns in den Schatten der Klippen und bewunderten in aller Ruhe die Landschaft. Unsere Führerin Sala kletterte unter dem Wasserfall und bittete uns ein Foto zu machen. Facebook und Natel sind auch hier wichtig 🙂
Der Sevusevu und die Legende von Abaca

Ich hatte auf dem Markt in Lautoka Kava (yakona) gekauft. Es ist das traditionelle Geschenk für den Dorfvorsteher (Sevusevu). Leider war der Häuptling krank und konnte daher nicht mit uns die Kava-Zeremonie durchführen. In Abaca baut jede Familie Yakona an. Traditionell wird am Sonntag nach der Messe die Wurzel zermahlen und mit Wasser vermischt und die Dorfbewohner trinken dann gemeinsam diese leicht betäubendes Getränk. Und da sie noch etwas davon übrig hatten, luden sie uns ein, es mit ihnen zu teilen. Bei diesem Erlebnis lernten wir die Legende von Abaca kennen und erfuhren, dass seine Bewohner die Überlebenden eines alten Dorfes sind, das von einer Schlammlawine zerstört wurde.
Wanderung zum Mount Batilamu
Der Berg Batilamu ist der Schauplatz einer uralten Legende, die vom Sieg des Kriegers Quasevakatini über den Riesen Batilamu erzählt. Das Blut von Batilamu verwandelte sich in den Fluss Abaca. Der Mount Batilamu ist mit 1100m auch der zweithöchste Berg Fidschis. Am nächsten Morgen starteten wir früh um 7 Uhr, um der großen Hitze zu entgehen. Zum Glück trugen wir lange Hosen, da am Wegrand viele Äste und scharfes Gras gab. Der Weg ist steil und es gibt keine Schilder. Der erste Teil liegt in der prallen Sonne, der zweite unter den Blättern der Bäume. Er ist ziemlich rutschig, weil er noch etwas matschig ist. Nach etwa 2 Stunden und 15 Minuten kamen wir an einer Hütte an, die auf dem Gipfel des Mount Batilamu thront. Diese wurde in Zusammenarbeit mit Neuseeland errichtet.

Von dort aus wanderten wir weiter und erreichten einen atemberaubenden Aussichtspunkt. Mit über 180 Grad bot uns der Panoramablick eine unglaubliche Aussicht auf die umliegende Ebene, die Yassava-Inseln, den Koroyanitu Park, den Flughafen von Nadi und die Stadt Lautoka.
Rückfahrt nach Vuda Marina
Der Abstieg war hart für unsere Knie (700 m Höhenunterschied) und wir waren froh, als wir wieder im Dorf ankamen, wo ein traditionelles Essen auf uns wartete. Nach einer Tasse Tee, der aus den Blättern von Zitronenbäumen hergestellt wurde, fuhren wir mit dem Taxi zurück nach vela dare. In diesen zwei Tagen konnten wir eine andere Seite von Fidschi kennen lernen. Bis jetzt hatten wir viel Pech (siehe Pech in Fiji) und verbrachten die meiste Zeit in der Marina um dem Boot zu reparieren.
Leider haben wir in der Marina die weitere schlechte Nachricht erhalten. Wir können nicht so schnell wie gewünscht nach Opua lossegeln…
Kosten und praktische Informationen zu Koroyanitu National

Kosten:
175 Fiji $ pro Person für eine Übernachtung (homestay), 2 Mittagessen, 1 Abendessen, 1 Frühstück, Parkeintritt und die geführte Wanderung zum Wasserfall.
35 Fiji $ pro Person für eine Wanderung zum Berggipfel.
50 Fidschi $ für eine Fahrt mit dem Taxi (Strasse ist nicht geteert und man muss über einen Fluss fahren).
Um direkt im National Park/Abaca Dorf zu buchen: einfach Kalesi anrufen: Tel. 7137282
Informationen zu den Wanderungen und zum Nationalpark : Fijiguide und Fiji Pocket Guide Praktische Tips zur Ausrüstung, Wasser etc: FAQ von Talanoa Trekking