
Nach mehr als zwei Jahren in Polynesien ist es für uns an der Zeit, uns von Polynesien zu verabschieden und unsere Reise fortzusetzen.
Abschied von Tahiti
Wir hatten das Glück, von den alten Regelungen zu profitieren, die es erlaubten, drei Jahre in Polynesien zu bleiben. Daher haben wir beschlossen, nach dem Ende der Hurrikansaison auf die Fidschi-Inseln zu segeln. Dort wollen wir vela dare in einem Yachthafen lassen, um dann wieder in der Schweiz zu kommen und zu arbeiten.

Bevor wir Tahiti verlassen, verbringen wir noch ein paar Tage mit unseren Freunden Anne und Didier am Ankerplatz vor dem Flughafen. Der Abschied fällt uns schwer, da wir nicht wissen, wann wir uns wiedersehen werden. Sie hatten uns Toau und den freundlichen Wallis, die Maoas, das Fischen mit dem Gewehr und so vieles mehr gezeigt… Merci pour tout les amis.
Während wir uns monatelang Westwind gewünscht hatten, um zu den Tuamotus zu gelangen, brauchten wir jetzt Ostwind, um zu den Fidschi-Inseln zu segeln. Natürlich hat Aeolus (Gott der Winde) andere Pläne. Schließlich verbringen wir eine Woche am Ankerplatz des Flughafens, bevor wir nach Huahine aufbrechen können.
Abschied von Huahine
Wir freuen uns, Huahine wiederzusehen, wo wir im letzten Jahr mehrere Monate verbracht hatten (siehe mehrere Beiträge zu Huahine hier). In Fare treffen wir Fons und Rita von Sunshine sowie Pia und Ulf wieder. Wir genießen die „Happy Hours“ des Yachtclubs. Dort lernen wir auch die Crew von Lupina kennen, deren Blog ich schon lange verfolgt habe.

Auch in Fare müssen wir eine Woche bleiben, da es keinen Wind gab. Wir nutzen die Zeit, um noch einmal zu schnorcheln zu gehen und auf den Hügel oberhalb von Hana Iti zu klettern (hier den Beitrag zur Umgebung von Hana Iti).
Abschied von Raiatea und Tahaa
Vela dare hat uns auf der Überfahrt von Huahine nach Raiatea beeindruckt. Sie überholte sogar das Segelboot unseres irischen Freundes. Wir sind es eher gewohnt, das kleinste und langsamste Segelboot zu sein, aber hier, bei wenig Wind, überholte sie das große schwere Stahlboot.
Dieses Jahr haben wir im Gegensatz zu unseren anderen Besuchen auf Tahaa Westwind oder gar keinen Wind, sodass wir endlich die Möglichkeit haben, zum Tahaa-Korallengarten zu ankern. Ich fand es toll, mich von der Strömung über die Korallen und Fische hinwegtragen zu lassen. Wir sind am nächsten Tag wieder hingefahren und ich habe sieben Durchgänge gemacht!
Warten in Bora Bora
Bora Bora hat einen internationalen Ruf und lässt den Segler dafür bezahlen. Es gibt nämlich nur einen einzigen Ort, an dem man kostenlos ankern kann. Ansonsten muss man eine Boje nehmen und diese kosten 35 Euros pro Nacht. Wir wollten also nicht lange dortbleiben. Aber Aeolus will uns nicht zu den Fidschi-Inseln segeln lassen. Wir verbringen also auch eine Woche in Bora Bora.

Reiche Touristen bevorzügt
Unser Budget ist ganz anders als das der meisten Touristen auf der Insel. Hier kostet ein Bungalow auf dem Wasser 3000 Euro pro Nacht. Die Miete für das 73 Meter lange Boot, das neben uns ankerte, kostet eine Viertelmillion pro Woche! Der Kontrast zwischen den großen Luxushotels und den Häusern der Einheimischen ist krass. Auf den Motus (kleinen Inseln) haben manche Einheimischen weder fließendes Wasser noch Strom.

Wir sind eher enttäuscht von Bora Bora, da die Sonne nicht oft schien und die Bojen weit weg von allem sind. Überall gibt es Privatbesitz und nur sehr wenige Stellen, an denen man mit dem Dinghy anlegen kann. Und Dieben gibt es auch, deswegen mussten wir auch auf unserem Dinghy- (Motor) aufpassen und wollten es nicht in der Nähe der Strasse lassen.
Es gibt nur einen öffentlichen Strand in Bora Bora (plage de Matira). Und die Hunde benutzen ihn als öffentliche Toilette (schade, denn sonst ist er herrlich).
Es gibt nur die beiden Ankerplätze vor den Restaurants „Bloody Mary“ und dem „Yachtclub“, wo es einen Steg für Dinghys gibt. Es ist aber besser, ein gut gefülltes Portemonnaie zu haben, wenn man in einem dieser Lokale etwas trinken möchte. Hier kostet ein Bier ca. 10 euro…

Wir konnten gerade noch den Aufstieg machen, um uns die Aussicht von der Antenne über der Bloody Mary anzusehen, bevor das Gewitter kam. Vom Yachtclub aus haben wir Fahrräder gemietet. Aber letztendlich haben wir nicht viele Kilometer zurückgelegt. Zwischen dem Regen und dem Verkehr war es nämlich nicht sehr angenehm, Velo zu fahren.
Die Highlights von Bora Bora (für uns)

Es ist jedoch möglich, einige Aktivitäten zu unternehmen, ohne sich zu ruinieren. Im Süden von Bora, auf dem Motu (Inselchen), haben wir die „Coconut Factory“ besucht. Dort presst Mika Kokosnuss- und Tamanuöl und stellt Monoïs (Mazerat von Pflanzen in Kokosnussöl) her. Nach dem interessanten Besuch ist es möglich, den Rest des Tages auf seinem Grundstück zu verbringen. Was wir gerne taten, da vela dare in den Wellen in alle Richtungen schaukelte. Mika verlangt etwa 25 Euro für den Besuch und man kann sich anschliessend Produkte für diesem Wert aussuchen. Ich habe eine große Flasche Kokosnussöl, das himmlisch duftet, und eine kleine Flasche Kräutermazerat gegen Schmerzen gewählt.
Der schönste Tag war schließlich der letzte Tag. Wir waren an einer Boje in der Nähe vom Atolleingang. Dort war das Wasser super klar und es gab etwas weniger Verkehr, sodass unser Boot weniger schaukelte. Ansonsten gab es an den anderen Ankerplätzen immer Wellen, die von den vielen Booten verursacht wurden, die zwischen den Hotels verkehrten.

Wir fuhren mit dem Dinghy zum Schnorcheln direkt neben dem Riff und es war wunderschön. Es gab keine Wellen, die Korallen waren in gutem Zustand und es gab viele neugierige Fische. Allerdings war ich ein wenig schockiert, wie die Reiseveranstalter Futter auswerfen, um Rochen und Haie anzulocken, während die Gäste im Wasser sind… ein Hai hat eine sehr schlechte Sicht… Wir haben viele Stachelrochen und Leopardenrochen an verschiedenen Orten von unserem Dinghy aus gesehen, ohne sie zu füttern.
Letzte Vorbereitungen
Wir fuhren auch mit dem Dinghy zur Bar „Saint James“. Dort kann man nämlich das Dinghy direkt an der Terasse stehen lassen. Die Preise sind wie sonst in Bora Bora aber die Bedienung sehr nett. Es ist ideal um ein paar Besorgungen in „Super U“ zu machen, zur Bank zu gehen und Benzin für das Dinghy zu kaufen. Wir hatten unseren Benzinbedarf unterschätzt, da wir nicht damit gerechnet hatten, so viele Fahrten mit dem Dinghy zu machen. Aber so haben wir Bora trotz Wind und Gewitter entdecken können.
Und schließlich kündigte der Wetterbericht Bedingungen an, die es uns erlauben würden, in den Maupiti-Pass einzufahren. Das heißt, Wellen von weniger als zwei Metern.