Endlich hatten wir ein Wetterfenster, das es uns erlaubte, Huahine zu verlassen um nach Tahaa und Raiatea zu reisen. Leider ist das Leben nicht immer rosarot im Paradies.
La Nina
Dies ist das dritte Jahr in Folge mit „La Nina“-Bedingungen in Polynesien. Es ist ein sehr seltenes Phänomen. Dies bedeutet für uns, dass das Wasser kalt ist, dass es viele Regenschauer gibt und vor allem, dass der Ostpassat stark ist. Normalerweise ändert sich der Wind während der Wintersaison alle 7-10 Tage. Dieses Jahr hatten wir jedoch wochenlang starken Wind aus Ost-Südost. Böen von 30 Knoten und einer Dünung aus verschiedenen Richtungen zwischen den Inseln bis 2,50m. Das sind keine Bedingungen für unser kleines Boot, um zu segeln.
Rundum Tahaa mit „Vanilla Tour“
Schließlich sagte der Wetterbericht für den 17. September Wellen von 1m50-2m und Wind unter 20 Knoten voraus. Wir machten uns also auf den Weg nach Raiatea. Da die Windböen trotzdem wieder stark waren, brauchten wir einen gut geschützten Ankerplatz.
Obwohl es September ist, gibt es immer noch viele Charterboote und die Bojen sind sehr begehrt. Es gibt nämlich nur wenige flache Ankerplätze rund um Raiatea und Tahaa. So gibt es zwar einige Bojen, die in tiefen Buchten installiert wurden, aber diese sind entweder den Booten der Chartergesellschaften vorbehalten oder es handelt sich um private Bojen von Tourismusunternehmen.
Wir entschieden uns daher, bei Vanilla Tour eine Tour über die Insel Tahaa im Geländewagen zu buchen. Dieses Unternehmen hat nämlich den Vorteil, dass es seinen Kunden drei Bojen zur Verfügung stellt. Wir verbrachten einen wunderschönen und informativen Tag. Zunächst fuhren wir auf der Hauptstraße um die Insel herum und machten mehrere Stopps. Noe brachte uns viel über die lokale Flora bei und zeigte uns die „Vanillehochzeit“. Dann fuhren wir mit dem Geländewagen auf eine Offroad Piste zu einem Aussichtspunkt in mitten der Berge von Tahaa. Dort oben genossen wir die Aussicht und probierten einige der lokalen Früchte, welche Noe mitgenommen hatte. Anschließend besuchten wir die Pari Pari Destillerie.
Tour durch West-Raiatea
Am nächsten Tag segelten/motorten wir in die Nähe der Schiffswerft auf der Ostseite von Raiatea zurück und ankerten auf einer Sandbank etwas südlich der Werft. Wir mieteten ein Auto, um unserem Freund Dänu die Insel Raiatea zu zeigen. Diesmal fuhren wir in den Norden und nach dem Ort Uturoa, um die Tour von dort zu beginnen. Nach einem Kaffee und Gebäck im Café am Kai besuchten wir noch den Markt. Wir kauften Obst und Gemüse und Dänu einen geschnitzten Stein.
Nach einer halben Stunde Fahrt erreichten wir den Botanischen Garten. Er ist sehr schön angelegt und die Blumen, die wir in der Schweiz in kleinen Töpfen kaufen, haben hier die Größe von Sträuchern oder Bäumen.
Weiter über die Insel und dem Aussichtspunkt Belvedere machten wir einen Halt im Hotel in Opoa Beach für ein leckeres Mittagessen. Die Portionen waren nicht sehr groß und dafür die Rechnung eher hoch, aber die Gerichte waren wirklich anders als das, was wir bisher in Restaurants gegessen hatten. Eine geschickte Mischung aus lokalen Produkten und asiatischen Gewürzen. Anschließend gingen wir zu den berühmten Marae (siehe vorheriger Artikel über Raiatea). Schließlich machten wir noch den kleinen Spaziergang zu den Vulkansteinen „Gabbros“, bevor wir nach Uturoa zurückkehrten.
Dänu hatte sich entschlossen früher als zuerst geplant nach Tahiti zurück zu fliegen und dort noch eine Woche tauchen zu gehen. Nicht, dass es keine Tauchschulen auf Raiatea gäbe, aber es war nicht möglich in der Nähe zu ankern oder eine Boje zu bekommen damit wir Dänu mit dem Dinghy in die Marina Apooti, wo die Tauchschule war, bringen zukönnen. Auch bot die Tauchschule keine Hilfe um ihn bei uns am Boot abzuholen.
Drohungen gegen Segler
Leider werden Segler auf den Leeward-Inseln oft nicht gern gesehen. Wir haben diese schlechte Erfahrung in der Nähe von Miri Miri, südlich von der Carenage, gemacht. Ein Mann kam in einem rot-gelben Boot und drohte uns, dass er in der Nacht kommen und unsere Kette durchschneiden würde, wenn wir nicht sofort abreisen würden. Es gäbe eine Vorschrift, die es verbieten würde, länger als 48 Stunden an diesem Ort zu bleiben (bis heute konnte mir niemand diese berühmte Vorschrift zeigen).
Da es bereits später Nachmittag war und wir nicht bei über 30 Knoten Wind einen anderen Ankerplatz suchen wollten, gelang es uns, ihn zu beruhigen, indem wir ihm sagten, dass wir am nächsten Tag abreisen würden. Am frustrierendsten war neben der Tatsache, dass wir bedroht wurden, dass dieselbe Person einem anderen Seglerpaar erlaubte, am selben Ankerplatz zu bleiben, da diese einheimischen Freunde an Bord hatten…
An anderen Orten werden die installierten Bojen abgeschnitten damit keine Segelboote „vor dem Haus“ parken…
Südlich von Raiatea
Wir lichteten also am nächsten Morgen den Anker und gingen vor dem Motu (kleine Insel) Toamaro in der Nähe der Pension „Fare Vai Nui“ vor Anker. Wir hatten einen herrlichen Tag mit Sonnenschein und keinem Wind. Endlich konnten wir unsere Paddleboards wieder hervorholen. Was für ein Vergnügen, zu den Riffen zu paddeln und die Fische und Korallen zu bewundern. Das Problem an diesem Ankerplatz ist, dass der Wind manchmal aus dem Tal in starken Böen kommt und das Boot ständig hin und her schleudert. So sind wir nach 3 Tagen weiter zu dem Ort Fetuna.
Zurzeit befinden wir uns südlich von Raiatea, wo wir eine der vier bereitgestellten Bojen genommen haben. Das Motu (kleine Insel) schützt gut vor Wind und Wellen (und ja, wieder starke Böen und Regenschauer). Aber es ist sogar möglich, auf den Hügel des Motu zu klettern. Von dort aus hatte man einen tollen Blick auf vela dare und die anderen Boote.
Zurzeit befinden wir uns südlich von Raiatea, wo wir eine der vier bereitgestellten Bojen genommen haben. Das Motu (kleine Insel) schützt gut vor Wind und Wellen (und ja, wieder starke Böen und Regenschauer). Aber es ist sogar möglich, auf den Hügel des Motu zu klettern. Von dort aus hatte man einen tollen Blick auf vela dare und die anderen Boote.
Es gibt nur vier Bojen und an manchen Tagen waren bis zu sieben Boote in der Bucht. Es ist besser, hier früh anzukommen oder genug Kette zum Ankern zu haben, da die Bucht 30 m tief ist… Für mich ist es immer ein komisches Gefühl, in so tiefem Wasser an eine Boje festgemacht zu sein. Man kann nicht kontrollieren, ob die Befestigung der Boje noch in Ordnung ist. Außerdem hat man erfahren, dass vier der neuen Bojen in Uturoa nicht richtig befestigt waren und die Boote auf die Riffe getrieben sind. Andererseits, wenn man in einer solchen Tiefe ankert, weiß man nicht, in was der Anker hängen bleiben könnte und ob man dann ihn, ohne Probleme wieder rausbekommt…